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Flugplatz Hohn Luftbild

Der Flughafen des Lufttransportgeschwaders 63



Das Lufttransportgeschwader 63 - Hugo-Junkers-Kaserne -


Das Lufttransportgeschwader 63 ist seit September 1967 als einer der zwei LT-Einsatzverbände im Herzen Schleswig-Holsteins auf dem Flugplatz Hohn bei Rendsburg beheimatet.

Aufgestellt im Jahr 1961 in Celle / Lüneburger Heide führte das LTG 63 zunächst mit dem Flugzeugmuster NORATLAS seine Aufträge durch. Bis zur Übernahme der Lufttransporteinsätze durch die C-160 TRANSALL, die im Jahr 1968 in Hohn eingeführt wurde, flog auch die NORATLAS bis zum Jahr 1970 am neuen Stationierungsort weiter. Guter Tradition folgend, ziert heute eine "NORA" mit dem Geschwaderabzeichen, der "Brummelbiene", die Hauptwache der Hugo-Junkers-Kaserne.

Die TRANSALL, ist "Gutmütig wie ein Elefant und fleißig wie eine Biene", und die Besatzungen erfüllen mit diesem mittlerweile in die Jahre gekommenen Luftfahrzeug neben den regelmäßig eingerichteten Routineflügen innerhalb der Bundesrepublik und Europa weltweit ihre Lufttransportaufträge. Dem Geschwader stehen für diese Zwecke 27 Maschinen zur Verfügung.

Weit über die Landesgrenzen hinaus hat sich das LTG 63 mit seinen heute rund 1000 Soldaten und 400 zivilen Mitarbeitern einen Namen gemacht. Seine Einsatzmuster, die C-160 TRANSALL, die Do-28 SKYSERVANT (1971-1987) sowie seit 1993 zusätzlich die BELL UH-1D, kamen neben den militärischen Transport- und Bereitschaftsaufgaben immer wieder bei besonders spektakulären Hilfs- und Katastropheneinsätzen zum Einsatz.

Mit der Aufstellung in 1961 beginnend standen nahezu jährlich mehrere Hilfs- und Unterstützungsflüge bei Erdbeben- und Hungerkatastrophen in Südeuropa sowie in Afrika im Mittelpunkt dieser Sondereinsätze. Erdbeben in der Türkei und Italien, Hungerkatastrophen in Äthiopien, Sudan und der Sahelzone, Überschwemmungen in Pakistan - diese traurigen Ereignisse haben bis Ende der 80-iger Jahre die Hilfsbereitschaft des Verbandes und die Motivation unseres Personals - rasch und sehr flexibel weltweit Unterstützung zu leisten, dort wo sie dringend benötigt wird - geprägt und den Transportern den Namen "Engel der Lüfte" beigebracht.

Mit der Auflösung des Warschauer Paktes, der Wiedervereinigung Deutschlands und der damit einhergehenden Veränderung der Außen, Sicherheits- und Verteidigungspolitik unseres Landes, änderten sich auch die Schwerpunktauslandseinsätze des LTG 63. Von nun an standen längeranhaltende Einsätze für die Vereinten Nationen, (Überwachungsmission IRAK, Luftbrücke nach Sarajevo, High-Level-Drop Ost-Bosnien, INTERFET-Einsatz in Ost-Timor, ISAF- Einsatz in Afghanisan) NATO (IFOR, SFOR, KFOR) und EU (ARTEMIS) im Mittelpunkt. Darüber hinaus wurde im Zusammenhang mit den Balkan-Einsätzen der Bundeswehr die medizinische Evakuierungskomponente (MEDEVAC) mit C-160 aufgebaut. Dieser durch den Kdo-Arzt LTKdo entwickelte Rüstsatz hat sich mittlerweile mehrfach ausgezeichnet bewährt und vielen Soldaten die medizinisch optimale Versorgung auf dem Transport in das Heimatland gesichert.

Das LTG 63 ist seit Januar 2002 als Leitverband für den Lufttransportstützpunkt Termez in Usbekistan in den ISAF-Einsatz der Bundeswehr eingebunden. Angehörige des LTG 63 haben den Stützpunkt aufgebaut und zunächst allein betrieben. Um die Belastung für unser Personal zu reduzieren, teilen sich seit September 2002 die drei Lufttransportgeschwader die fliegenden und technischen Hauptaufgaben der C-160 Komponente im Wechsel. Mit der Verlegung von CH-53 GS Hubschraubern des Heeres von Kabul nach Termez entstand 2004 das „joint" Einsatzgeschwader Termez. Dieser Verband wird seit Dezember 2003 von den Kommodores der LT-Verbände, dem Kdr der FlBschft-BMVg sowie ChdSt und A3 LTKdo im dreimonatigen Wechsel geführt.

Mit den sicherheitspolitischen Veränderungen zu Beginn der 90'er Jahre wurde die "Seefliegerstaffel" des Hubschraubertransportgeschwader 64 aus Ahlhorn in das Lufttransportgeschwader 63 eingegliedert.

Mit Abschluss der Eingliederung im Jahre 1993 stehen dem Geschwader in Hohn heute 19 Hubschrauber vom Typ BELL UH-1D zur Erfüllung der Aufgaben des allgemeinen und militärischen Kurzstreckenlufttransportes sowie des SAR-Dienstes der Bundeswehr zur Verfügung.

Für den Seeflugauftrag - Unterstützung der Marine bei Seasurvival und SAR-Dienst - wurde mit Hohn ein idealer Standort gefunden. Alljährlich werden von hier aus Hubschrauberbesatzungen der Luftwaffe fur den Seeflug geschult und weitergebildet.

Seit 1973 betreibt die heute in Hohn ansässige 2. Staffel das Rettungszentrum Hamburg. In mehr als 45.000 Rettungseinsätzen haben sich die Besatzungen für den Rettungsdienst der Stadt und deren Umland verdient gemacht. Dieses sich auf Ausbildung und Motivation der fliegenden Besatzungen sehr positiv auswirkende Engagement der Luftwaffe soll noch in diesem Jahr enden, da mit dem Nachfolgemuster NH 90 Rettungseinsätze in Innenstädten nur sehr eingeschränkt durchführbar wären.

Mit großem Erfolg wird seit 1996 dieses Engagement der Luftwaffe in der ZDF-Fernsehserie "Die Rettungsflieger" der Öffentlichkeit vorgestellt, die mit Unterstützung des LTG 63 (stellt Besatzung und Hubschrauber) mittlerweile im 8.ten Jahr in Hamburg gedreht wird.

Neben Seeflug und SAR-Dienst sind Angehörige der UH-1D-Komponente des Verbandes seit 1999 im KFOR-Einsatz. Das LTG 63 stellt neben Führungspersonal stets 2 Besatzungen und 2 Hubschrauber für die gemischte Heeresfliegerabteilung in Toplikane auf dem Balkan bereit.

Mit den Bundesministerentscheidungen vom 02.November 2004 wird das LTG 63 auch zukünftig im Herzen Schleswig-Holsteins präsent bleiben. Alle anderen Bundeswehreinrichtungen werden am Standort Rendsburg bis 2010 geschlossen.

Der Hubschrauberanteil wird mit Einführung des neuen Musters nach Holzdorf ca. 2008+ verlegt werden. Die C- 160 TRANSALL soll ab 2013 hier in Hohn durch das neue Lufttransportflugzeug der Bundeswehr - AIRBUS A 400M - ersetzt werden. Hierfür wird der Flugplatz in den nächsten Jahren an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden müssen.

Neben dem LTG 63 nutzt die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) mit 11 Lear-Jet den Flugplatz Hohn mit. Die GFD führt als ziviles Vertragsunternehmen militärischen Flugbetrieb für alle Streitkräfte der Bundeswehr durch.  back
- Ich war hier von Dezember 1973 bis Juni 1974 stationiert, ein schöne Zeit die ich nie vergessen werde.-